Dunkel Dreckig

Reudnitz

Der etwas andere Stadtteilblog.

Blogparade - Mein Leipziger Lieblingsmoment

Adelina hat anlässlich ihres zweiten Bloggeburtstages dazu aufgerufen die schönsten Momente in Leipzig zu sammeln.Da ich immer gern dabei bin, wenn man ein gratis Essen abstauben kann, müsst ihr euch jetzt meinen Leipziger Moment antun.



Letztes Jahr fragte Adelina nach unseren Lieblingsorten in Leipzig. Wäre ich damals schon der hippe Lifestyleblogger aus Reudnitz gewesen, hätte ich euch von diesem Ort berichtet:
Der kleine Garten in der Uniklinik. Es gibt dort einen kleinen Brunnen, ein paar Bänke und etwas Grünzeug. Nichts spektakuläres, aber er liegt etwas versteckt und schon das gefällt mir an ihm. Er liegt auf meinem Weg aus der Südvorstadt nach Reudnitz und immer wenn ich dort angekommen bin, weiß ich, dass ich gleich zu Haue bin. Die Wege nach Reudnitz sind ja eh die schönsten. Glaubt ihr nicht? Eisenbahnstraße, Georg-Schumann-Straße und Equipagenweg führen nicht nach Reudnitz. Das ist ja wohl Beweiß genug. Meine Freundin zeigte mir den Weg, weil sie dort arbeitet. Ich bringe ihn also immer mit ihr in Verbindung. Was aber wohl am wichtigsten ist immer wenn ich über das Klinikgelände fahre, erinnere ich mich daran, was für ein Glück ich habe nicht im Krankenhaus zu liegen, sondern gesund und munter daran vorbei zu radeln. Am Abend ist es dazu noch hübsch beleuchtet. Sehr romantisch.

Wie es der Zufall es so will spielt mein Leipziger Moment an eben jenem Leipziger Lieblingsort.

Es begab sich zu einer Zeit, dass die Moritzbastei ihre Pforten schloss und wir trunken fröhlich zum Flower Power zogen. Mit einem Frühstückssteak gestärkt, machte ich mich auf den Heimweg.
Es war ein langer, ein schöner Abend. Und ich war raus, aber so richtig. Erschöpft, müde, satt, betrunken, glücklich und wahrscheinlich ein bisschen stoned. Ich stöpselte mir den MP3-Player in die Ohren und wählte einen eechten Klassiker für diesen Heimweg: Bambule von den Absoluten Beginnern
Als ich nun, getragen von den fetten Beats, an dem oben beschriebenen Lieblingsort ankam, lief gerade Füchse und das unglaubliche geschah:

Ein Fuchs muss tun was ein Fuchs tun muss
Es lief tatsächlich ein Fuchs auf den Weg
Luxus und Ruhm und rulen bis zum Schluss
Er blieb, ebenso wie ich ich, stehen
Das ist mein Ziel, was ich ich noch nie so klar sah
Nachdem wir uns eine gefühlte Ewigkeit gegenseitig betrachtet haben zog er weiter

Ich war absolut geflasht. Diesen Zufall, meinen Zustand, diesen Ort und diese Stimmung werde ich mein Leben lang nicht vergessen. Meinen Freunden hängt diese Anekdote sicherlich schon zum Hals raus, von daher ist es schön sie mit einem größeren Publikum zu teilen (meinen drei Lesern).

Ich wäre wirklich gerne noch mit dem Fuchs um die Häuser gezogen, aber Füchse sind gar keine Rudeltiere.

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Hi, ich bin Martin von Dunkel. Dreckig. Reudnitz. Seit ein paar Jahren lebe ich schon in diesem ganz besonderen Stadtteil. Warum also nicht darüber schreiben?

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4 Kommentare:

  1. Wer sind denn die beiden anderen Leser? Zeigt euch. Sehr schöne Geschichte. Ich musste spontan an die Fuchsszene in "Collateral" denken.

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  2. Auch wenn ich nicht einer der drei angesprochenen Leser bin, finde ich diese Story echt toll. Ich wohne zwar noch dort, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen und sehe auf meinen Hunderunden immer wieder irgendwelche Viecher. Aber die Vorstellung, mitten in der Großstadt dieses Zusammentreffen zu erleben und sich vielleicht auch ein Stück weit in der Nacht zu erkennen muss Gänsehaut gewesen sein.

    LG Udelinchen von www.casaudel.de

    Hmpf, kann leider nicht mit dem WordPress-Konto kommentieren. Dann versuche ich es eben mit Google.

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  3. Hihi! Ich glaube, den Fuchs kenne ich. Morgens, wenn ich zur Arbeit fahre, latscht der immer über die Phlipp-Rosenthal-Str. Nun weiß ich, dass er auf dem Weg zum kleinen Unigarten ist. :D

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